Das RIASEC-Modell dient der Einordnung von Interessensausprägungen. Es beschreibt sechs mögliche Ausrichtungen von denen in den meisten Fällen nur eine oder maximal zwei bei einem Individuum als vorherrschend zu betrachten sind. Den verschiedenen Interessensgebieten wird vor allem in Hinblick auf den beruflichen Werdegang eine enorme Relevanz beigemessen. Weiterhin ist davon auszugehen, dass die primäre Ausrichtung nach RIASEC eine hohe Korrelation mit der charakterlichen Beschaffenheit aufweist. Facetten der Interessensorientierung sollten weiterhin in ähnlicher Art und Weise im beruflichen oder studentischen Schwerpunkt, im Sinus-Milieu, den Ergebnissen des NEO-FFI und der politischen Einstellung auf dem Profil-Poster auffindbar sein.
R, Realistische Orientierung
(engl. Realistic)
Präferenz manueller mechanischer, technischer, Tätigkeiten
landwirtschaftliche Tätigkeiten sind ebenfalls von Interesse
motorisch befähigt
aktiv und forsch
Vertrauen in Realismus und Kompetenz
Bevorzugung konkreter statt abstrakter Gegebenheiten
konventionelle politische und ökonomische Werthaltungen
handwerkliche oder technische Berufe
I, Investigative Orientierung
(engl. Investigative)
Erforschung physischer, biologischer oder kultureller Phänomene
wissenschaftliche und mathematische Kompetenzen
intellektuell, logisch und ambitioniert
aufgabenorientiert
Probleme werden auf intellektueller Ebene bewältigt
Bedürfnis nach dem Verständnis von Zusammenhängen
eher unkonventionelle Wertvorstellungen und Einstellungen
naturwissenschaftliche, mathematische oder medizinische Berufe
A, Künstlerische Orientierung
(engl. Artistic)
Bezug auf sich selbst und den eigenen Geist
großes Bedürfnis nach Selbst-Ausdruck
Verwirklichung mit mit Hilfe künstlerischer Medien
unkonventionelle Wertvorstellungen
Ablehnung hochgradig systematischer, expliziter und Probleme
geringere Ich-Stärke, eher feminine Persönlichkeit
künstlerische oder kulturelle Berufe
S, Soziale Orientierung
(engl. Social)
Bevorzugung informierender, trainierender, Tätigkeiten
Interesse in entwickelnden, heilenden und helfenden Bereichen
Ablehnung mechanischer und systematischer Aktivitäten
Bedürfnis nach Beachtung und sozialer Interaktion
gute verbale und soziale Fähigkeiten
eher emotionale als intellektuelle Bewältigung von Problemen
pädagogische, soziale oder gemeinnützige Berufe
E, Unternehmerische Orientierung
(engl. Enterprising)
starke und maskuline Führungspersönlichkeiten
streben nach organisatorischen Zielen
wirtschaftlicher Gewinn ist meist bedeutsam
ausgeprägte verbale Fähigkeiten
kommunikative Kompetenzen
Freude an Konkurrenz
Ablehnung wissenschaftlicher Aufgaben
ö?entliche, wirtschaftliche oder unternehmerische Berufe
C, Traditionelle Orientierung
(engl. Enterprising)
Bevorzugung weitgehend strukturierter Aufgaben
konformistische Einstellung
Akzeptanz einer Untergebenenrolle
materieller Besitz und Status haben hohen Stellenwert
Streben nach beru?icher Leistung und wirtschaftlichem Erfolg
Ablehnung sehr soziale oder unsystematischer Aufgaben
Berufe in Dienstleistung, Finanzwelt, Handel oder Informatik